Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,
was sind Aufgaben und Ziele eines Kfz-Händlerverbandes und wie realisiert man diese?
Zur Findung der Ziele benötigt man Mitbestimmung, zur Realisierung ist Macht erforderlich.
Wird diese Reihenfolge nicht eingehalten und am Ende mehr diskutiert, als agiert, tritt ein Verband auf der Stelle und verwaltet mehr, als dass er gestaltet.
Ihr BVfK war und ist immer mehr, als nur ein Verwalter. Wir sind ganz wesentlich Gestalter und zwar inzwischen sogar der eines neuen Autohändler-Bildes.
Dabei war es im Jahre 2000 weniger die Vision eines konkreten Bildes, sondern kaum mehr, als eine Philosophie, etwas rund um das Ideal eines ehrbaren Kaufmanns zu entwickeln, was dann in Verbindung mit Chrom und Blech durch eine Vielzahl engagierter, kompetenter, leistungsfähiger, risikobereiter und starker Unternehmer zu einem bunten und vitalen Bild mit klaren Konturen wurde.
Das Bild hat die Überschrift:
Hier finden Sie (das, was man allgemein nicht für möglich hielt) den seriösen freien Kfz-Händler!
Rückblickend betrachtet war es tatsächlich ein Stück weit naiv, zu glauben, man könne eine Horde geländegängiger Cowboys davon überzeugen, sich anspruchsvollen Regeln zu unterwerfen und diese zu motivieren, aktiv an der Kultivierung eines Marktsegments mit schlechtem Ruf und fragilen Rahmenbedingungen mitzuwirken.
"Rückblickend" meint dabei allerdings auch die jüngere Vergangenheit, denn wir waren schon ein wenig überrascht, als der BVfK mit Widerständen konfrontiert wurde, mit denen man eigentlich schon immer und viel früher hätte rechnen müssen, denn der BVfK war und ist vielen ein Dorn im Auge – auch einigen Händlern.
Schauen wir uns das Umfeld des BVfK an:
Hersteller spüren im Grunde genommen erstmalig einen Widerstand aus dem Handel, den sie zuvor nicht gewohnt waren. Internetbörsen werden in ihrem Drang nach Monopol ausgebremst, Schummler und Trickser fallen schneller auf und werden von uns korrigiert. Bei allem haben wir es mit starken und / oder gefährlichen Gegnern zu tun. Da reicht weder die Stammtischrede, noch das Wort zum Sonntag. Dann muss ein Verband stark und konsequent sein, ein Vorsitzender muss raus an die Front - auch und besonders, wenn es stürmt und hagelt.
Dann heißt es Stresstest für die gesamte Mannschaft. Dann beweist sich, dass "Vertrauen verdienen" kein flockiger Werbespruch, sondern Teil eines hart erarbeiteten Fundaments ist, auf dem ein Gebäude steht, welches auch mit Lügen und Verleumdungen nicht zu erschüttern ist.
Allerdings hoffen wir, vorläufig genug Stresstests gehabt zu haben, denn ein Auto muss schließlich auch nicht alle sechs Monate zum TÜV, wo es im Übrigen auch nicht den Material- und Piloten -gefährdenden Elch-Test gibt. Und man darf natürlich nicht verhehlen, dass das alles Zeit, Energie und Geld kostet.
Der BVfK konnte weder vom Elch ausgebremst, noch umgeworfen worden und geht gestärkt durch das Vertrauen der Mitglieder in eine anspruchsvolle Zukunft. BVfK-Team und -Gremienvertreter sind in wunderbarer Weise enger zusammengerückt und haben die Verantwortung gespürt, Schaden von einer großartigen gemeinsamen Sache fern zu halten.
Viele Mitglieder haben angefangen, sich einmal intensiver mit den Prinzipien und Grundsätzen ihres BVfK zu befassen und sich auch für die Hintergründe interessiert. Das gab uns Gelegenheit, Zweifel zu zerstreuen und davon zu überzeugen, dass die Verbandsführung in gleichem Maße der Seriosität verpflichtet ist, wie man es von den Mitgliedern verlangt.
Wenn wir uns solche Stresstests nun nicht mehr wünschen, bedeutet das allerdings nicht, dass wir kritischen Fragen aus dem Weg gehen - wir wünschen uns dies lediglich in sachlicher und fairer Form. Wir erklären dann gerne alles gründlich und mit viel Geduld.
„Erklären“ ist übrigens auch das Prinzip im Zusammenhang mit einer aktuellen Diskussion rund Neuwagenvermittlungsplattformen, womit wir nun zum Tagesgeschäft zurückkehren wollen.
Wir hatten im BVfK-Wochenendticker 06. Mai 2017 unter der Überschrift "Fremde Neuwagenangebote im eigenen Portfolio. Lockvogel – Phantom – Inflation" die entsprechende Diskussion eröffnet und gleichzeitig einer Reihe von Händlern kritische Fragen gestellt haben - ungeachtet der Tatsache, ob Sie Mitglied im BVfK sind oder nicht. Das Zwischenergebnis dieses BVfK-typischen Findungsprozesses finden Sie weiter unten.
Die Form des Umgangs mit einem solchen Thema folgt dem anspruchsvollen Grundsatz: Aufklären, erklären, diskutieren, abholen und überzeugen. Da bleiben juristische Waffen und Munition im Schrank. Da muss man keine fragwürdigen Abmahnverbände reich machen. Da muss man wissen, was man tut und wovon man redet.
Dann das zählt ebenfalls zu den unerfreulichen Randerscheinungen, mit denen ein Verband zu kämpfen hat. Nicht jeder auf die Bühne springende Akteur weiß, was er tut und hat Gutes im Sinne.
Beim BVfK können Sie sicher sein, dass wir wissen, was wir tun und Ihnen deshalb auch weiterhin jede Woche überzeugt zurufen können:
„Alles Gute für Ihren Autohandel!“
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an: vorstand@bvfk.de